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 Modellbau
Thomas Offline

Oaurrewäller


Beiträge: 109

07.11.2009 01:54
Kenworth T600 Antworten



Objektiv betrachtet hat der Kenworth T600 tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Ameisenbär und war bei seinem Erscheinen der erste wirklich aerodynamisch gestylte Truck im Land hinter dem großen Teich. Danach setzte sich das modernere Konzept bei allen amerikanischen Herstellern durch und heute sehen die Kenworth, Peterbilt & Co sogar besser aus als ihre europäischen Pendants.



Von AMT/Ertl wurde dieser neue Truck in einen ansprechenden Bausatz umgesetzt, allerdings mit den Wermutstropfen, daß diverse Teile, wohl aus Kostengründen, aus älteren Bausätzen übernommen wurden. Ist dieser Umstand beim Fahrgestell nicht sonderlich tragisch, so entsprechen die veraltete Blattfederung an den Hinterachsen und die vom Kenworth W900 übernommenen Sitze nicht dem zeitgemäßen Standard dieser Trucks.



Diese kleinen Unstimmigkeiten werden aber durch die neu gestaltete Stoßstange, die Seitenverkleidungen und den wunderschönen Sleeper mehr als ausgeglichen. Von AMT/Ertl wurde der T600A in einer Standardversion und als Canepa Version angeboten. Bruce Canepa, ein Autoimporteur und Showtuner aus Santa Cruz, Californien, entwarf erstmals für das Rennteam von A.J.Foyt diesen veränderten Truck und hatte damit sehr großen Erfolg. Der Unterschied bei AMT besteht aber lediglich aus anderen Seitenschürzen zum Bau eines Canepa T600A. Beim Zusammenbau wird man kaum auf größere Schwierigkeiten stoßen, auf kleinere Feinheiten wird in diesem Baubericht hingewiesen. Viele Truckmodellfreunde werden wohl die großen High Pipes vermissen, aber leider sind diese, genauso wie schwere Chromstoßstangen und luftwiderstandsfreundliche Druckluftfanfaren auf dem Kabinendach, der Aerodynamik zum Opfer gefallen. Bei der Montage des Fahrgestells habe ich darauf verzichtet, die schönen, im Bausatz beiliegenden, Chromtanks zu verbauen, sie sind später unter den Seitenverkleidungen nicht mehr zu sehen. Stattdessen wurden einfach zu lackierende Dieseltanks aus alten Beständen der Grabbelkiste verbaut. Die schönen verchromten Tanks werden einen neuen Platz bei einem anderen Truck finden, bei dem sie nicht unter einer modernen Seitenverkleidung verschwinden. Das komplett montierte Fahrgestell wurde zunächst vollständig in Glanzschwarz lackiert und dann Details wie Blattfedern, Hinterachsgetriebe, Kardanwelle usw. mit dem Pinsel in typischen Farben abgesetzt. Zur Bemalung z.B. der Achsgetriebe haben sich in meiner Werkstatt Künstleracrylfarben aus der Tube bewährt. Diese schnelltrocknenden Farben in Anthrazit, Dunkelsilber oder Mattschwarz lassen sich hervorragend mischen und auftragen, haften bestens und sind im Vergleich sehr viel günstiger, z.B. im Baumarkt zu beschafffen, als Enamelfarben in Mini-Gebinden aus dem Modellbauladen. Zudem imitieren sie die Realität, wie ich finde, annähernd gleich gut oder gar besser als die speziellen Modellbaufarben.
Die Reifenlaufflächen wurden mit einem Schleifaufsatz auf der Kleinbohrmaschine angerauht und die Reifenflanken, wie üblich bei meinen Modellen, mattiert. Im Bausatz des Canepa Kenworth liegen Felgenabdeckkappen bei, die zwar sicherlich zur Verringerung des Luftwiderstandes beitragen, aber für meinen (klassischen) Geschmack dermaßen häßlich wirken, daß die Teile sofort ihren direkten Weg in den Sammelbehälter für Plastikabfälle fanden. Aerodynamik hin oder her, Irgendwo sind Grenzen, zumindest beim guten Geschmack. Dunkle Farben stehen dem T600 sehr gut, zahlreiche Originalphotos im Internet zeigen das und so entschied ich mich ganz mutig für ein Metallic Dunkellila wozu die „Long Haul Lines“ Decals auf den Kabinentüre einen schönen Kontrast bilden, denn die „Ertl“ Decals aus dem Bausatz wollten mir so gar nicht gefallen.



Harmonisch zur Außenfarbe gestaltete ich den Innenraum der Fahrerkabine und des Sleepers in Blautönen. Eine Änderung erfuhr die Innenausstattung des Sleepers mit dem Einbau einer Dusche, einer Einbauküche und einem abklappbaren Hochbett. Die Scheibe des Glasdaches in der Fahrerkabine wurde von innen mit einem bronzefarbenen Klebeband getönt. Die vorderen Blinker wurden innen und außen zusätzlich noch einmal mit oranger Glasmalfarbe betont und die Scheiben der Scheinwerfer mit Micro Scale Kristal Clear eingeklebt. In der Vitrine neben anderen AMT Modellen macht der T600A den Eindruck als wäre das Modell nicht genau im Maßstab 1:25, sondern etwas kleiner (dieses Gefühl werde ich nie los), aber man kann sich auch täuschen.



Fazit: Alles in Allem ein modern gestylter Truck; schön im Modell nachgestellt und er sollte in keiner Sammlung fehlen .... eine Ehre für den Ameisenbären !



Baubericht No. 69
u.a. erschienen im www auf Modellversium.de

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